Teaching
Auf hohem Niveau Klavierzuspielen, ja zu musizieren insgesamt, bedeutet, dass wir Empfindungen die wir selber in der Musik erleben, durch Klang transportieren können. Im Zuhörenden werden vielleicht die gleichen, aber wahrscheinlich auch andere Empfindungen ausgelöst werden: das ist wunderbar! Wenn wir Musik machen, spielen wir nicht in einen luftleeren Raum hinein, sondern in das offene Seelenleben der Menschen, die uns zuhören. Jedes Publikumsmitglied schenkt uns Zeit und Aufmerksamkeit und wir haben als Musizierende eine Verantwortung dies zu schätzen und sorgsam mit diesem Geschenk umzugehen.
Musik ist eine innere Sprache des menschlichen Lebens. Neueste anthropologische Forschung hat Indize dafür gesammelt, dass die Urquelle der Musik in der Bindung Mutter-Kind liegen könnte; die singende Stimme der Mutter vermittelt dem Kind – auch über eine räumliche Entfernung hinweg – das Gefühl von Nähe und Sicherheit. Mir gefällt diese Vorstellung sehr, dass die Urbotschaft von Musik eigentlich ist: „Ich bin hier, du bist dort; aber ich bin bei dir.“
Im Kern geht es um Kommunikation.
Egal ob wir ihn mit unserer Stimme, unserem Körper oder mit einem Instrument produzieren, ein Klang kann an sich schon emotional berühren.
Doch Musik ist auch Proportion, Charakter, Drama, Gegensatz – lebendige, unwiederholbare Kompositionen aus Klangerlebnissen.
Um sich am Klavier wohl zu fühlen, um an diesem Instrument Musik zu machen, brauchen wir Verstand und Körpergefühl, Sensibilität und Virtuosität, Vorstellungskraft und Liebe zum Detail. Wir sollten unseren Blick für die Botschaften einer Partitur schärfen, und den Notentext liebevoll und mit großer Demut betrachten.
Um Vertrauen in unsere eigene Inspiration zu finden, brauchen wir Handwerk, sowohl ein physisches im Umgang mit unseren Instrumenten, wie auch ein intellektuelles Handwerk: ein Gespür für Harmonie, Rhythmus, Form und Stil. Je tiefer wir in diese Phänomene eindringen, je vertrauter sie uns werden, desto mehr merken wir vielleicht, dass all diese Dinge miteinander in Verbindung stehen.
Daher ist es mir ein Bedürfnis ein gesundes Spiel zu vermitteln, das mit den natürlichen Kräften des Körpers vereinbar ist. Dazu gehört auch ein Bewusstsein für die eigene Atmung und Haltung und die wichtige Fähigkeit in seinen eigenen Körper hineinzuhorchen. Auch wenn das Klavier vor uns auf der Bühne einfach so ‚da‘ steht: im Moment in dem wir es berühren, kann es zu einem Teil von uns werden.
Ich fühle mich geehrt, dass ich mit meinen Studierenden zusammen die Welt der Musik erforschen und erleben darf!
Kontakt
Wenn Sie Interesse an einem Studienplatz in meiner Klasse an der Hochschule für Musik Freiburg haben, bitte ich um eine zeitige Kontaktaufnahme vor Ihrer Aufnahmeprüfung über das Kontaktformular oder n.rimmer(at)mh-freiburg.de